Gelb

Leitung: Isabelle Ruf-Weber

Machu Picchu – City in the Sky (2005)
The mystery of the hidden sun temple – Satoshi Yagisawa
Concerto Fantastique für Altsaxophon und Blasorchester – Yasuhide Ito
Solistin: Tanja Heinkel, Alt-Saxophon
Il Cantico (2005) – Oliver Waespi
Clarinova – Konzert für Klarinettenquintett und Blasorchester (1999) – Franz Cibulka
Solisten: Claríssono
„The Gum-Suckers“ March (1942 für Blasorchester arrangiert) – Percy Aldridge Grainger

Gelb steht für Energie, Dynamik, Wandlung, Optimismus und Freude. Eigenschaften, die die Musiker des LBOs immer wieder verkörpern. Genau mit diesem Enthusiasmus wurden auch die Werke auf dieser CD eingespielt.

Machu Picchu – City in the Sky (2005)

The mystery of the hidden sun temple

Satoshi Yagisawa

Der 1975 geborene japanische Komponist studierte Trompete und Komposition und veröffentlichte bereits zahlreiche Werke für unterschiedliche Besetzungen, in denen er häufig die Natur oder Altertümer beschreibt.

Dieses farbenprächtige Werk „Machu Picchu“ gewährt dem Zuhörer einen Blick auf das glanzvolle Reich der Inkas und dessen gewaltsamen Niedergang im 16. Jahrhundert.

Am Beispiel der schimmernden, goldenen Stadt Cuzco, dem kulturellen Zentrum der Inkas in den südamerikanischen Anden, erhält der Zuhörer einen Eindruck vom Glanz dieser Hochkultur. Umso betroffener ist man ob der sinnlosen Gewalt der spanischen Eroberer unter Francisco Pizzaro, die die Stadt und ihr höchstes Heiligtum, den Sonnentempel, zerstören. Das gesamte Reich der Inka liegt in Trümmern, lediglich die versteckt in den Bergen liegende Stadt Machu Picchu, bleibt den Eroberern verborgen. Entvölkert und verlassen gerät sie einige Jahrhunderte in Vergessenheit.

Die Ergriffenheit der Entdecker, denen sich der Blick auf die prachtvolle Ruinenstadt eröffnet, lässt sich anhand der erhabenen Klänge nachempfinden. Gleich einer Wiederauferstehung zeigt sich die Inka-Stadt aus den sich lichtenden Wolken im Morgengrauen.

Concerto Fantastique für Altsaxophon und Blasorchester (1983)

Yasuhide Ito

Yasuhide Ito wurde1960 in Japan geboren. Er graduierte an der Nationalen Kunstakademie in Tokyo in Komposition. Er ist ein gefragter Pianist und ein vielseitiger Komponist mit umfangreichem Oeuvre.
Das Concerto Fantastique wurde vom Konzertmeister des Tokyo Kosei Wind Orchestra, Nobuya Sugawa, in Auftrag gegeben und 1983 von Sugawa und der Kita High School Band unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt.
Die einleitende Perkussionspassage führt direkt in eine Kadenz des Saxophons, in welcher die Solistin mit ihren technischen Fähigkeiten brillieren kann. Während die Kadenz zu einem Gipfel aufsteigt, kommt das Orchester zu seinem ersten dynamischen Einsatz. Im Kontrast der rhythmisierten Ensemblebegleitung und den deutlich gezeichneten Klängen des Saxophons gelangt die Einleitung zu einem ersten Höhepunkt.
Den folgenden, ruhigeren Abschnitt prägen die Holzbläser im Zusammenspiel mit der Solistin. Eine zweite Kadenz, begleitet von gedämpften Trompeten, wird durch einen kraftvollen Einsatz der Perkussionsinstrumente zu Ende geführt.

Auf eine kurze Reprise des ruhigen Holzbläser-Abschnitts folgt eine kontrastreiche, durch rhythmische Elemente geprägte Sequenz, in welcher das Solo-Saxophon teilweise improvisatorische Freiheiten ausleben kann. Der anschließende Schlussteil, der Jazzelemente enthält, mündet in eine Kadenz der Solistin, die von Perkussionsinstrumenten in der Art der japanischen Musik improvisierend begleitet wird.

Solistin: Tanja Heinkel

Das Landesblasorchester Baden-Württemberg freut sich, das Concerto Fantastique mit Tanja Heinkel aufnehmen zu können. Die langjährige Musikerin des Landesblasorchesters stammt aus Dettingen/Erms. Tanja Heinkel erhielt ihr Lehrdiplom für Saxophon an der Musikhochschule Freiburg i.Br. und wechselte für Ihre künstlerische Ausbildung in die Klasse von Prof. Daniel Gauthier an die Dortmunder Hochschule für Musik. Ihre Studien vertiefte Sie durch den Besuch zahlreicher Meisterkurse.
Sie wirkte bei unterschiedlichsten CD- und Fernsehaufnahmen mit und konzertierte mit anerkannten Orchestern wie dem Marinsky Theater St. Petersburg und beim Schleswig-Holstein Musik Festival
Kammermusik ist ein weiterer Schwerpunkt des musikalischen Wirkens von Tanja Heinkel. So ist sie u.a. Mitglied des Ardey-Saxophonquartetts, und konzertiert regelmäßig mit Klavier, und anderen Kammermusikensembles.

Neben den Tätigkeiten als freischaffende Musikerin unterrichtet Tanja Heinkel an der Musikschule Kirchheim unter Teck und wird zu den verschiedenen Lehrgängen des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg als Dozentin eingeladen.

Il Cantico (2005)

Oliver Waespi

Oliver Waespi, der 1971 in Zürich geboren wurde, absolvierte ein Studium an der Musikhochschule Zürich. Neben seinem Hauptfach Komposition galt sein Interesse unter anderem auch der Orchesterleitung. Hierzu besuchte er Meisterkurse bei Alfred Reed und Klaus Huber für Komposition sowie Sylvia Caduff für Dirigieren. Verschiedene seiner Werke wurden mit Kompositionspreisen ausgezeichnet, zudem ist Oliver Waespi regelmäßig als Experte bei Musikwettbewerben tätig.

Das Werk „Il Cantico“ ist im Auftrag der Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach für die WASBE Weltkonferenz 2005 in Singapur entstanden.

„Il Cantico“ wurde durch den Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi inspiriert, dem „Cantico di Frate Sole“. In diesem berühmten mystischen Gedicht dankt der Dichter der Gottheit für die Schöpfung der Natur, der Sonne, der Erde und Lebewesen.
Das Werk „Il Cantico“ konzentriert sich auf einzelne Passagen aus dem Sonnengesang. Ein langsames, traumartiges Lied der Flöte führt allmählich zum Erscheinen der Sonne, deren lichtvolle Energie durch eine helle, kraftvolle Musik in den Blechbläsern ausgedrückt wird. Gleichsam als Spiegel der Sonne werden in einem weiteren Abschnitt der Mond, sora luna, und die nächtlichen Sterne, le stelle, besungen. Hier wird die Musik nachdenklicher, in sich gekehrt, führt später zu einem leuchtenden Klangfeld der Holzbläser und mündet schließlich in ein Hornsolo. Noch in die langsame Musik hinein blitzen Akkordfetzen auf, die den raschen letzten Teil ankündigen.
Im Mittelpunkt dieses Abschnitts steht zunächst das frate focu, das Feuer, das die Nacht erhellt, gleichsam als irdischer Stellvertreter der Sonne. Am Ende des Werks verbindet sich die Sonnenmusik aus dem ersten Teil mit der Feuermusik.

Neben diesen Bildern liegt „Il Cantico“ auch eine rein musikalische Erzählung zugrunde. Fast die gesamte Musik entwickelt sich aus einer Keimzelle von vier Tönen, die gleich zu Beginn in den Hörnern und der Flöte erklingen. Insofern ist das Werk über weite Strecken monothematisch und als eine Art sinfonische Metamorphose strukturiert. Die Keimzelle wird im Verlauf des Werkes sehr vielfältig verwandelt und stellt die Grundlage sowohl für melodische als auch harmonische Entwicklungen dar. Das strukturelle Grundmaterial wird später zusätzlich durch eine neue Akkordfolge, die dem „Feuer“ zugeordnet werden kann, ergänzt. Am Ende verbinden sich beide Ansätze.

Der Sonnengesang

Deutsche Übersetzung

Du höchster, mächtigster, guter Herr, Dir sind die Lieder des Lobes, Ruhm und Ehre und jeglicher Dank geweiht; Dir nur gebühren sie, Höchster, und keiner der Menschen ist würdig, Dich nur zu nennen. Gelobt seist Du, Herr, mit allen Wesen, die Du geschaffen, der edlen Herrin vor allem, Bruder Sonne, die uns den Tag heraufführt und Licht mit ihren Strahlen, die Schöne, spendet; gar prächtig in mächtigem Glanze: Dein Gleichnis ist sie, Erhabener. Gelobt seist Du, Herr, durch Schwester Mond und die Sterne. Durch Dich sie funkeln am Himmelsbogen und leuchten köstlich und schön. Gelobt seist Du, Herr, durch Bruder Wind und Luft und Wolke und Wetter, die sanft oder streng, nach Deinem Willen, die Wesen leiten, die durch Dich sind. Gelobt seist Du, Herr, durch Schwester Quelle: Wie ist sie nütze in ihrer Demut, wie köstlich und keusch! Gelobt seist Du, Herr, durch Bruder Feuer, durch den Du zur Nacht uns leuchtest. Schön und freundlich ist er am wohligen Herde, mächtig als lodernden Brand. Gelobt seist Du, Herr, durch unsere Schwester, die Mutter Erde, die gütig und stark uns trägt und mancherlei Frucht uns bietet mit farbigen Blumen und Matte. Gelobt seist Du, Herr, durch die, so vergeben um Deiner Liebe willen Pein und Trübsal geduldig tragen. Selig, die’s überwinden im Frieden: Du, Höchster, wirst sie belohnen. Gelobt seist Du, Herr, durch unsern Bruder, den leiblichen Tod; ihm kann kein lebender Mensch entrinnen. Wehe denen, die sterben in schweren Sünden! Selig, die er in Deinem heiligsten Willen findet! Denn Sie versehrt nicht der zweite Tod. Lobet und preiset den Herrn! Danket und dient Ihm in großer Demut!

Altitalienischer Text

CANTICUM FRATRIS SOLIS VEL LAUDES CREATURARUM Incipunt laudes creaturarum quas fecit beatus Franciscus ad laudem et honorem Dei cum esset infirmus apud sanctum Damianum Altissimu onnipontente bon signore, tue so le laude la gloria e l’honore onne benedictione. Ad te solo, altissimo, se konfano, et nullu homo ene dignu te mentovare.

Laudato si, mi signore, cun tuncte le tue creature, spetialmente messor lo frate sole, lo qual’è iorno, et allumini noi per loi. Et ellu è bellu e radiante cun grande splendore, de te, altissimo, porta significatione.

Laudato si, mi signore, per sora luna e le stelle, in celu l’àI formate clarite et pretiose et belle.

Laudato si, mi signore, per frate vento, et per aere et nubilo et sereno et onne tempo, per lo quale a le tue creature dai sustentamento.

Laudato si, mi signore, per sor aqua, la quale è multo utile et humile et pretiosa et casta.

Laudato si, mi signore, per frate focu, per lo quale enn’allumini la nocte, ed ello è bello et iocundo et robustoso et forte.

Laudato si, mi signore, per sora nostra matre terra, la quale ne sustenta et governa, et produce diversi fructi con coloriti flori et herba.

Laudato si, mi signore, per quelli ke persondano per lo tuo amore, et sostengo infirmitate et tribulatione. Beati quelli ke ‚l sosterrano in pace, ka da te, altissimo, sirano incoronati.

Laudato si, mi signore, per sora nostra morte corporale, da la quale nullu homo vivente pò skappare.

Guai acquelli, ke morrano ne le peccata mortali: beati quelli ke trovarà ne le tue sanctissime voluntati, ka la morte secunda nol farrà male. Laudate et benedicete mi signore, et rengraiate et serviateli cun grande humilitate.

Der ursprüngliche Name dieses Liedes lautete: The Canticle of the Creatures – Francis of Assisi (1181-1226)

„Laudato si mi signore per sora nostra morte corporale. da la quale nulla homo uiuente po skappare. guai a cquelli ke morrano ne le peccata mortali beati quelli ke trouara ne le tue sanctissime uoluntati ka la morte secunda nol farra male.“

Most High, all-powerful, all-good Lord,
All praise is Yours, all glory, honor and blessings.
To you alone, Most High, do they belong;
no mortal lips are worthy to pronounce Your Name.
We praise You, Lord, for all Your creatures,
especially for Brother Sun,
who is the day through whom You give us light.
And he is beautiful and radiant with great splendor,
of You Most High, he bears your likeness.
We praise You, Lord, for Sister Moon and the stars,
in the heavens you have made them bright, precious and fair.
We praise You, Lord, for Brothers Wind and Air,
fair and stormy, all weather’s moods,
by which You cherish all that You have made.
We praise You, Lord, for Sister Water,
so useful, humble, precious and pure.
We praise You, Lord, for Brother Fire,
through whom You light the night.
He is beautiful, playful, robust, and strong.
We praise You, Lord, for Sister Earth,
who sustains us
with her fruits, colored flowers, and herbs.
We praise You, Lord, for those who pardon,
for love of You bear sickness and trial.
Blessed are those who endure in peace,
by You Most High, they will be crowned.
We praise You, Lord, for Sister Death,
from whom no-one living can escape.
Woe to those who die in their sins!
Blessed are those that She finds doing Your Will.
No second death can do them harm.
We praise and bless You, Lord, and give You thanks,
and serve You in all humility.

Clarinova – Konzert für Klarinettenquintett und Blasorchester (1999)

Franz Cibulka

Der 1946 geborene österreichische Komponist Franz Cibulka war Professor für Klarinette, Kammermusik und Musiktheorie am Konservatorium in Graz und arbeitet seit 2002 als freischaffender Komponist. Viele seiner mehr als 300 Werke umfassenden Veröffentlichungen für unterschiedliche Besetzungen entstanden auf Wunsch und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Musikern und Ensembles. So entstand auch das Stück Clarinova auf Anregung des bekannten Ensembles Vienna Clarinet Connection, von dem es 1999 bei der Mid Europe uraufgeführt wurde.
Das Landesblasorchester schätzt sich glücklich, das selten gespielte Werk mit dem Ensemble Claríssono aufnehmen zu dürfen, das zum größten Teil aus aktiven oder ehemaligen Musikern des Landesblasorchesters besteht.

Im ersten Satz werden in einem Allegro vivace das Orchester sowie die Solisten vorgestellt. Nach dem spannungsgeladenen Beginn des Orchesters kommen die Solisten in ihrer ganzen Virtuosität zur Geltung. Das mitreißende Pulsieren steigert sich fortwährend und mündet letztendlich in einem drangvollen Orchestertutti.
Im Andante des zweiten Satzes äußert sich die allgegenwärtige Aufbruchstimmung in einer lyrischen Melodik, die mal schlicht mal schillernd untermalt wird.
Wechselhafte Rhythmik und häufige Taktwechsel einer eingängigen Melodie verleihen dem rondoartigen Presto des dritten Satzes quirlige Lebendigkeit.

Claríssono

Mit ihrem Namen „Ensemble Claríssono“ machen die Musiker eine klare Aussage: Sie treten ein für „klaren Klang“, was sich einerseits in der besonderen Machart der Instrumente ausdrückt, andererseits im Stilempfinden. Wie kein anderes Instrument ist die Klarinette geeignet, Empfindungen und Stimmungen der Seele auszudrücken und ebendiese auch im Zuhörer anzuregen.
Das Bedürfnis, durch Musik hervorgerufene Emotionen quasi zum Programminhalt zu machen, legt denn auch nahe, auf abstrakte oder „konstruierte“ Musik ganz zu verzichten und sich mehr klangvollen, harmonischen und rhythmisch klar strukturierten Werken zuzuwenden. Von besonderer Bedeutung wird bei diesem Anliegen auch der Raum, in welchem ein Konzert stattfindet. Akustik und Atmosphäre werden zum Bestandteil des Musikerlebens.
Weitere Informationen zum Ensemble finden sie unter www.ensemble-clarissono.de.

Jürgen Klotz
studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen Klarinette bei Prof. Waldemar Wandel und Rhythmik bei Prof. Sabine Vliex und Prof. Elisabeth Gutjahr. Er unterrichtet beide Fächer an den Jugendmusikschulen Pforzheim und Ditzingen. Seit 1993 ist Jürgen Klotz festes Mitglied des Landesblasorchesters, von 2003 bis 2005 war er als Konzertmeister tätig. Weitere Informationen finden Sie unter www.juergenklotz.de.

Rie Clement-Miyauchi

wurde in Japan geboren und begann früh mit dem Klarinettenunterricht. 1997 kam sie zum Studium nach Deutschland an die Staatliche Hochschule für Musik in Karlsruhe. Sie studierte Orchestermusik mit dem Hauptfach Klarinette bei Prof. Wolfgang Meyer, Otto Kronthaler, Dirk Altmann (Soloklarinettist im Radiosinfonieorchester des SWR Stuttgart) und Wolfgang Weth (Soloklarinettist am Badischen Staatstheater Karlsruhe). Außerdem nahm sie an Meisterkursen bei Prof. Sabine Meyer in Lübeck teil und spielte beim Schleswig-Holstein Musik Festival. Sie spielte in verschiedenen namhaften Orchestern und erhielt mit einem Kammermusik-Trio den ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb in Savona (Italien). Sie ist heute an der Musikschule Böblingen als Klarinettenlehrerin beschäftigt.

Frank Beutelschieß

begann bei Thomas Epple sein Klarinettenspiel. Lange Zeit spielte er in der Stadtkapelle Kirchheim/Teck unter Harry D. Bath. Im Bereich der symphonischen Blasmusik war er Mitglied im Landesblasorchester Baden-Württemberg. Während seiner Zeit im Bundeswehr-Musikkorps wurde er von Thomas Reimann (Soloklarinettist der Neubrandenburger Philharmonie) unterrichtet und nahm an einem Meisterkurs bei Prof. François Benda (Berlin) teil. Zurzeit studiert er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Er ist Klarinettenlehrer und dirigiert die Jugendkapelle Löffingen.

Martin Schöttle

studierte an der Hochschule für Musik Detmold Klarinette bei Prof. Jost Michaels und Prof. Hans-Dieter Klaus, Klavier und Dirigieren. Er unterrichtete lange Jahre an der Musikschule in Calw, bis er sich selbständig machte. Neben einigen Schülern (Klarinette oder Klavier), Tätigkeit als Aushilfe an den Theatern in Stuttgart und Pforzheim, liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit heute auf dem Führen seiner Klarinettenwerkstatt Claríssono. Durch seine Neuentdeckungen im Bereich der Resonanztechnik sorgt er für den „klartönenden“ Klang des Ensembles. Weitere Informationen finden Sie unter www.clarissono.de.

Beate Müller

studierte nach der Ausbildung bei Martin Schöttle zunächst Schulmusik und Musikpädagogik bei Prof. Frits Hauser und Prof. Hans Dietrich Klaus an der Hochschule für Musik Detmold. 2005 beendete sie ihr Studium im Fach Orchester-Musik mit „sehr gut“. 2003 war sie Praktikantin bei der Nordwestdeutschen Philharmonie und in der Spielzeit 2004/2005 Praktikantin bei den Dortmunder Philharmonikern. Seit vielen Jahren ist sie an der Musikschule Senne als Klarinetten- und Saxophonlehrerin tätig und konzertiert in verschiedenen Orchestern und in Kammermusik-Ensembles im In- und Ausland. Im Jahre 2005 erschien ihre erste Duo-CD „duo con abbandono“. Sie hilft im Jahr 2008 bei Ensemble Claríssono aus.

„The Gum-Suckers“ March (arr. 1942)

Percy Aldridge Grainger

Der australische Komponist Percy Aldridge Grainger (1882 – 1961) war eine der außergewöhnlichsten musikalischen Persönlichkeiten seiner Zeit. Grainger, der nach einem Studium in Deutschland zunächst seine Karriere als Konzertpianist begann, emigrierte zu Beginn des ersten Weltkrieges nach Amerika. Dort trat er in eine Militärkapelle ein, in der er sowohl Saxophon als auch Oboe spielte und dadurch die Besonderheiten des Blasorchesters näher kennen lernte.
Während seiner Tourneen und Wanderjahre sammelte der Musiker ständig neue musikalische Eindrücke unterschiedlichster Kulturen und entwickelte dabei ein besonderes Interesse für Volkslieder verschiedenster Länder, die er auf dem Fahrrad mit dem Wachszylinder (Phonograph) festhielt. Viele dieser über 500 Volkslieder arrangierte er zunächst in Klavierfassung und dann für Blasorchester.
In seinen Kompositionen übersetzt er die musikalische Schlichtheit der Volkslieder, Reiseeindrücke und Naturerfahrungen in ein musikalisches Hörerlebnis. Beispiel hierfür ist der „Gum-Suckers March“, der den Zuhörer in seinen Heimatstaat Viktoria nach Australien führt. Die Bezeichnung „Gum-Suckers“ erhielten die Einwohner Viktorias als Spitznamen, da sie in den trockenen Sommermonaten an den Blättern der Eukalyptusbäume zur Erfrischung saugten.
Um den Charakter der australischen Landschaft klangmalerisch hervorzuheben verwendet Percy Grainger den lyrischen „Australien Up-Country-Song“, der gleichzeitig einen kompositorischen Kontrast zum „Gum-Suckers“ March bildet.
Der „Gum-Suckers“ Marsch war ursprünglich Teil der Suite „In A Nutshell“ für sinfonisches Orchester. Er wurde 1942 von Grainger für Blasorchester arrangiert und war somit der einzige Satz der Suite, der für Blasorchester vom Komponisten selbst bearbeitet wurde.