Transitions

Leitung: Björn Bus

Rienzi Ouvertüre – Richard Wagner, arr. Douglas McLain

Transitions – Henk Badings

Vasa – José Suñer Oriola (Moderato / Andante tranquillo /Allegro furioso)

Terra Australis – Thorsten Wollmann (Rainforest / Outback / Reef)

Cap Kennedy – Serge Lancen

Times Square „On the Town“ – Leonard Bernstein

Der Titel der CD Transitions geht nicht nur auf das gleichnamige Werk von Henk Badings zurück, sondern trifft auch in vielfältiger Weise auf das gesamte Landesblasorchester (LBO) zu. Der lateinische Begriff Transition lässt sich wohl am ehesten als Übergang übersetzen.

Das LBO ist aufgrund seiner Struktur an Wandlungen in Besetzung und wechselnde Konzertorte gewöhnt. Das Jahr 2013, in dem die Aufnahme entstand, brachte darüber hinaus eine weitere einschneidende Veränderung mit sich. Die langjährige künstlerische Leiterin Isabelle Ruf-Weber übergab nach mehr als 10 Jahren äußerst erfolgreichen Wirkens den Dirigentenstab an ihren Nachfolger Björn Bus und verabschiedete sich mit einem Abschlusskonzert am 09.11.2013.

Das LBO dankt beiden Dirigenten dafür, dass dieser Übergang sehr harmonisch verlief und vor allem das Wohl des Orchesters und die Musik im Blick hatten.

Die Aufnahmen entstanden als Livemitschnitt der Konzerte am 20.04.2013 in Rottweil und am 09.11.2013 in Stetten am kalten Markt. Ein besonderer Dank geht an die Stadt Rottweil und Ihre Stadtkapelle sowie an die Gemeinde Stetten am kalten Markt und die dortige Feuerwehrkapelle, die die logistischen Voraussetzungen für die CD-Aufnahme geschaffen haben.

Rienzi Ouvertüre (1842)

Richard Wagner (1813 – 1883), Arr.: Douglas McLain

Mit der Ouvertüre zu Rienzi möchte das Landesblasorchester Baden-Württemberg den großen Opernkomponisten Richard Wagner ehren. Die Oper Rienzi war Richard Wagners dritte vollendete Oper und sein musikalischer Durchbruch. Wie auch in seinen nachfolgenden Opern nimmt Wagner in der Ouvertüre die Leitmotive der handelnden Personen vorweg.

Inhaltlich lässt sie den Zuhörer in fünf Akten am tragischen Schicksal des Staatsmanns und Volkstribun Cola di Rienzi teilhaben, der sich entschlossen gegen den Terror zweier verfeindeter Adelsfamilien im Rom des 14. Jahrhunderts stellt. Ein von ihm angeführter Volksaufstand scheint zunächst erfolgreich, aufgrund einer Intrige wendet sich das Volk jedoch gegen ihn. In einem Tumult stirbt Rienzi im Flammenmeer des von den Aufständischen entzündeten Kapitols.

Transitions (1972)

Henk Badings (1907-1987)

Das Werk Transitions entstammt der Feder des 1907 geborenen Henk Badings, der seinen Ruhm als einer der bekanntesten zeitgenössischen holländischen Komponisten durch die große Anzahl sowie die enorme Bandbreite und Innovation seiner Werke begründete.

Thema des Werkes sind die spannungsvollen Wechsel und Übergänge, die durch die kontrastreiche Verwendung verschiedener musikalischer Parameter entstehen, beispielsweise hoch-tief, laut-leise, schnell-langsam. So formen sich Konflikte zwischen den tiefen Registern, mit ihrem geradezu grimmigen Charakter und den hohen Instrumenten mit ihrem hellen, glitzernden Klang. Daraus bildet sich dramatische Spannung zwischen den zwei gegensätzlichen Klangwelten. Letztlich mündet diese in eine mildere Stimmung, die nach und nach ihre Aggressivität verliert und schließlich in einer strahlenden, angenehm tönenden Weise endet.

Vasa (1999)

José Suñer Oriola (*1964)

Der 1964 geborene spanische Komponist José Suñer Oriola widmete sein Werk Vasa seiner Tochter Iris. Es beschreibt Eindrücke eines Besuchs des bekannten Vasa-Museums in Stockholm. In diesem Museum ist das legendäre Kriegsschiff der königlichen Flotte Gustav Adolfs II. Vasa ausgestellt. Wegen einer Fehlkonstruktion sank das Schiff tragischer Weise bereits bei seiner Jungfernfahrt 1628 und riss viele Menschen mit in den Tod.

Nach seiner Bergung im Jahr 1961 wurde es aufwendig konserviert und bezog 1990 das eigens errichtete Vasa-Museum, mittlerweile das meistbesuchte Museum in Skandinavien. Die große Faszination, die den Museumsbesucher in ihren Bann zieht, ist begründet durch die besondere Atmosphäre des gedämpften Lichtes und der direkten Nähe zu dem auf wundersame Weise beinahe vollständig erhaltenen Schiff.

Terra Australis (2008)

Thorsten Wollmann (*1966)

Der in Asien lebende zeitgenössische Komponist Thorsten Wollmann komponierte Terra Australis als Auftragswerk des Landesblasorchesters anlässlich seines dreißigjährigen Bestehens im Jahre 2008.

Wollmann widmet der Einzigartigkeit des australischen Kontinents drei Sätze. In Rainforest schildert der Komponist die unheilschwangere Atmosphäre und seine Anspannung beim Wandern durch die üppige Vegetation des tasmanischen Regenwaldes während der Regen durch die großen Baumfarne fällt.

Der zweite Satz Outback beschreibt die gleichnamige große Wüste im Landesinneren. In dieser flirrenden Hitze und der zu Dünen aufgetürmten roten Erde treffen sich die Aboriginees um ihre kultischen Rituale zu begehen. Diese australischen Ureinwohner verwenden dazu das Didgeridoo, eines der ältesten Instrumente der Welt.

Der dritte Satz vertont das Great Barrier Reef, das größte und beeindruckendste Korallenriff der Erde. Vor dem geistigen Auge des Zuhörers entsteht das tropische Paradies einer farbigen, lebendigen und faszinierenden Unterwasserwelt.

FRANK HEINKEL, Didgeridoo

Das Didgeridoo ist ein Blas-Rhythmusinstrument und tief verwurzelt in der Jahrtausende alten Kultur der Ureinwohner im Norden Australiens.
Frank Heinkel benutzt beim Spiel sein eigenes Gefühl und versteht das Didgeridoo dabei als Ausdrucksmittel. Frank erlernte das Didgeridoospiel autodidaktisch, veröffentlichte in seiner beinahe zwanzigjährigen Karriere vier CDs und tritt international auf verschiedensten Bühnen auf.

Weitere Informationen finden Sie unter www.openroads.de.

Cap Kennedy (1970)

Serge Lancen (1922-2005)

Der 1922 geborene französische Komponist Serge Lancen wurde zu seinem Werk Cap Kennedy durch das Apolloprojekt der USA inspiriert. Es ist benannt nach der amerikanischen Raumstation in Florida, die seit 1973 in Cape Canaveral umbenannt wurde.

Die erfolgreiche Raumfahrt, insbesondere die erste Mondlandung, regte ihn dazu an, eine Klangschilderung dieser Reise zum Mond zu komponieren.
Der Zuhörer durchlebt den Start der Rakete, den Eintritt in die Schwerelosigkeit, den Blick auf das majestätische Panorama des Weltalls, die Euphorie bei Erreichen des Ziels und die maßlose Freude über die geglückte Landung. 

On the Town (1944) – Times Square

Leonard Bernstein (1918-1990)

Der 1918 geborene Dirigent Leonard Bernstein erlangte auch als Komponist mit Werken wie West Side Story und Candide Weltruhm. Schon sein erstes Musical On the Town, das er bereits im Alter von 26 Jahren schrieb, feierte am Broadway mit 436 Aufführungen große Erfolge.

Basierend auf seiner Ballettmusik zu Fancy Free schildert es den Landurlaub dreier Matrosen, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs ihren 24-stündigen Aufenthalt in New York nutzen wollen, sich zu amüsieren. Der Times Square bietet hierfür den perfekten Ausgangspunkt.
Von den Drei Tanzepisoden aus On the Town hat das LBO nur den 3. Satz Times Square auf die CD eingespielt.